Vietnam

Vietnam

Seid der Grenzüberquerung von Laos nach Kambodscha bin ich mit Kelly aus den USA unterwegs. Ich habe mich dann Entschieden mit ihr weiter nach Vietnam zu reisen. Es war noch etwas Geld in der Reisekasse übrig, aber ich sollte schon noch aufpassen. Eigentlich müsste ich auf dem Weg nach Bangkok sein, um nach Berlin über London zu fliegen. Heißt ich muss noch meine Flug verschieben.
Überall in Vietnam sind die Menschen seltsam stolz auf ihr Land. Auf allen Regierungsgebäuden und manchen anderen privaten Häusern wehen die roten Fahnen mit dem Stern und dem Zeichen des Sozialismus (Hammer und Sichel). Aber schon in den etwas touristischen Gebieten dreht sich die Welt mehr um den US-Dollar, als um das Wohl des Landes. Auf dem Land haben die Kinder uns meist zu gewunken, als wir mit den Motorrädern durch die Ortschaften fuhren. Es schien als ob wir das Land befreien. Teilweise haben die Kinder noch nie westliche „Langnasen“ gesehen und schauten uns verdutzt, verunsichert an. Das Land Vietnam ist so unterschiedlich im Vergleich zu den restlichen Ländern in Südostasien. Ich fühlte mich von Anfang an etwas komischen hier. Ich kann nicht sagen ob es Gut oder Schlecht ist. Selbst heute fällt es mir schwer zu sagen was ich über Vietnam denken soll. Es hat landschaftlich so einiges zu bieten und der wirklich beste Weg das Land zu entdeckten ist auf dem Motorrad. Aber alles von Anfang.
Kelly und ich haben in „Phnom Penh“ (Kambodscha) unsere 15 Tage Visum für Vietnam machen lassen und sind mit dem Bus nach Saigon (Vietnam) gefahren. Die vietnamesische Fahne wehte vor dem Sonnenuntergang als wir die Grenze nach Vietnam überquerten (Bild oben). Die Einreisen per Land kam der Einreise auf einem Flughafen gleich mit dem Durchleuchten des Gepäcks. Das hat mich schon überrascht, wenn ich da an die Grenzüberquerung von Thailand nach Laos denke, wo es überhaupt keine Kontrollen gab. Es hat zwar seine Zeit gedauert, aber wir kamen ohne Problem rüber und sind weiter bis nach Saigon gefahren. In Saigon angekommen, werden alle aus dem Bus erst ein mal von einer Schar von Taxifahren oder Gasthausbesitzern an gequatscht. Ich mag das nicht aber Kelly lies sich von einem bequatschen und wir folgend ihm zu Fuß in eine kleine Seitenstraße in der Nahe der Busstation. Ich weiß nicht vielleicht liegt es daran das Kelly ein Mädel ist, aber sie schafft es immer wieder den angesagten Preis immer etwas zu drücken. Ich habe mir Saigon noch bei Nacht angeschaut während Kelly im Gasthaus schlief. Saigon ist eine weitere Stadt auf meiner Liste der besuchten Städte in der Welt. Es ist laut zu jeder Tages Zeit. Es ist eine endlose asiatische Stadt mit etwa 8 Mil. Einwohnern und 4 Mil. registrierten Rollern. Eine Breite Straße zu überqueren kann dann schon zu einem kleinen Abenteurer werden. Das Beste ist nicht zu warten bis die Straße mal frei wird, es passiert zu keiner Tageszeit, sondern einfach langsam drauf los zu gehen. Alle Fahrzeuge hupen fleißig um die Wette und werden ausweichen. Hier in Vietnam gibt es ein paar Straßenverkehrsregeln, 1. Hupen was das Zeug hält, hier gilt nicht gesehen sondern gehört zu werden. 2. Ampeln werden weitestgehend respektiert 3. Eigentlich rechst fahren, was man aber auch nicht unbedingt muss. 4. Vor jedem Überholvorgang hupen 5. Wenn alles an einem Fahrzeug nicht funktioniert, die Hupe muss funktionieren. Okay lassen ich’s mal dabei.
Am nächsten Tag haben wir die übliche Besichtigungstour gemacht. Der Markt wahr selbst für mich großartig mit all diesen Ständen vom Fleischer bis zum Goldschmied. Danach sind wir zum ehemaligen Regierungsgebäude wo die Verhandlungen und Entscheidungen des Vietnamkrieges getroffen wurden, es war eigentlich nur ein Besichtigen der Räume ohne weiter Informationen (langweilig). Das Museum über den, wie es hier heißt, gewonnenen amerikanischen (Vietnam)Krieg war sehr interessant und nicht gerade positiv zu Amerika einstellt. Ich war geschockt welche Kampfmittel eingesetzt wurden. Wir alle haben von Napalm gehört und wissen um die verheerenden Auswirkungen, aber hier wird auch gezeigt das Pflanzenvernichtungsmittel zum entlauben ganzer Landstriche eingesetzt wurden. Es wird gezeigt welche Auswirkungen das noch heute auf missgebildet Menschen hat.
Ich versuchte noch zum Büro von Britisch Airways zu kommen um meinen Flug von Bangkok nach Berlin um zu buchen, was aber 10 min vorher zu gemacht hatte. Es war Samstag. Ab diesem Zeitpunkt begann mein Desaster, um meine Abreise aus Vietnam, sein Lauf. Mehr dazu im Bericht zu Hanoi.
Nach zwei Nächten in Saigon sind wir, um nicht Tageszeit zu vergeuden, mit dem Nachtbus nach „Nha Trang“ gefahren. Eine Stadt mit einem wundervollen Strand. Hier hab ich eine Katamaran für eine Stunde zum Segeln ausgeliehen. Der Wind war recht stark und ich war froh das wir mit einem Guide unterwegs waren. Ich hatte zwar schon einige Erfahrungen von den Fidschis gesammelt, aber nicht mit einem solchen starken Wind. Als ich dann das Steuer und Segel übernahm, passierte was passieren sollte, wir kippen um und wir alle landet im Wasser. Ich war ein bisschen versichert und wusste in diesem Moment nicht was ich tun sollte. Beim kentern haben ich mich am Steuer wohl zu fest geklammert und es brach. Niemand wurde verletzt. Mit Hilfe des Guides gelang es das Boot wieder aufzurichten, Kelly und der Guide kletterte wieder an Board, doch ich schaffte es nicht mehr. Der Wind hatte bereits die Segel erfasst und brauste davon. So trieb ich mit meiner Schwimmweste gut 3km vor dem Strand. Der Guide reparierte erst ein mal das Ruder notdürftig und kam zurück um mich aufzusammeln. Wir sind dann zurück zum Strand um das Ruder in 5 Minuten richtig zu reparieren. Dann ging es wieder raus. Ich sage der Guide sollte doch lieber an Board bleiben. Später übernahm ich wieder das Steuer und der Guide gab mir Instruktionen was ich wann zu tun habe. So segelten wir sicher und am Ende doch auch recht schnell über das Wasser.
Von „Nha Trang“ aus buchte ich dann nach mehren erfolglosen Telefonaten nach Vietnam, Thailand und Deutschland dann am Ende doch teuer über STA-Travel mein Flug von Bangkok nach Berlin um. Skype macht es möglich.
Wir hatten eigentlich schon den Bus nach „Hio An“ gebucht. Uns quatschten dann aber kurz vor der Abreise zwei Vietnamesen an um uns zu einer 5 tages „Easy Rider“ Tour zu überreden. Nach einer langen Verhandlungen und einen um 50$ gedruckten Preis haben wir dann zugestimmt. Mehr dazu in einem weiteren Bericht.
Nach der 5 Tage-Tour sind wir heil und gesund in den „Hio An“ angekommen, dort hat sich Kelly mit Kleidern nur so eingedeckt und ich hab mir einen Anzug für etwa 50€ machen lassen. Nach nur einer Nacht ging es wieder mit dem Nachtbus nach Hanoi. Weiteres zu Hanoi und meiner Abreise im Bericht von Hanoi.

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